Selbsterkenntnis und Eigensinn


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4.15 Ethik

4 Wissen und Wahrheit?


Ich will hier nichts von Ethik schreiben. Zu sehr fürchte ich, wenn hier Ethik auftaucht, explizit wird, würde ihr Atem erstickt in den Debatten über Moral. Solange ich mich von der Welt getrennt erkläre und die Welt sozusagen nur durch ein Guckloch betrachte, kann ich den anderen da draußen sagen, wie sie sich verhalten sollen: "
Du sollst...", "Du sollst nicht...". Man kann getrost moralisieren. Erkläre ich mich jedoch zu einem Teil der Welt, so muß ich mein Tun verantworten: "ich will...", "ich will nicht...". Das ist die Grundlage der Ethik. Aber wer möchte schon für sein Tun verantwortlich sein? Es ist doch viel beruhigender, diese Last einem anderen aufzubürden.

Bitte, verstehe das nicht als Bewertung. Ich will nicht beurteilen, Schuld oder Unschuld behaupten, sondern nur die Phänomene beschreiben, verschiedene Sichten auf die Erscheinungen und ihr unglaublich spannendes Spiel miteinander und mich als einen der Spieler. Magst Du mitspielen, weiter lesend, nachdenkend, hier mit mir, mit meinen Worten und Bildern spielen? Ein Spiel nicht ohne Risiko: Du könntest manches hinterher anders wahrnehmen. Du könntest Dich überzeugen mit Neuem. Und dann?

Diese Entscheidung, ob ich mich von der Welt getrennt erkläre oder ob ich mich jedoch zu ihrem Teil erkläre, hat ja Folgen. Im ersten Fall mache ich
den unrealistischen Versuch, mein Bewußtsein als von dem der Gesellschaft bestimmt zu glauben, bin 'außer mir', sehe mich ständig in der Gefahr, zum Opfer der Verhältnisse oder zum Täter gegen sie zu werden. Im zweiten Fall kann ich die Welt zu meiner 'Maschine' nehmen, bin ich Handelnder zwischen Handelnden, Wellenpaket in Resonanz. Wer wäre ich ohne meine Geschichten?

Lassen Sie einmal folgendes Zitat auf sich wirken: "Du mußt selbst die Veränderung sein, die du in der Welt sehen willst", so sagte Mahatma Gandhi. Dieses Zitat beinhaltet einen - wenn nicht so gar den einzigen - Schlüssel für eine bessere Welt: nämlich bei sich selbst anzufangen. Stellen Sie sich also vielleicht einmal die Frage: "Wie will ich
mich verändern, damit die Welt besser wird?" Zugegeben, das ist eine schwierige Frage. Aber eine, die einen sehr konstruktiven Weg einschlägt.



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